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Aktuelles

„Schüler helfen Schülern“

Gegenseitige Lernhilfe mit Gruppen-Schulpreis gewürdigt

Münsterschwarzach. „Wir können die Welt nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ An diese Worte des griechischen Philosophen Aristoteles erinnerte Katharina Fink bei ihrer Laudatio für die Gruppe „Schüler helfen Schülern“, die in diesem Jahr den Gruppen-Schulpreis des Egbert-Gymnasiums bekam. Traditionell wurde er am Ende des Schulfest-Gottesdienstes von Elternbeirat und Münsterschwarzacher Kreis verliehen.

Doch was hat das Setzen der Segel mit dem Lernen zu tun? Um das zu erklären, erzählte Katharina Fink von ihren Erfahrungen im Mittelstufentagesheim: „Es ist nicht immer leicht, die Welt so zu verstehen, wie sie Erwachsene sehen, wahrnehmen und erklären – auch dann nicht, wenn sie sich noch so sehr bemühen, diese Welt alters- und entwicklungsgerecht zu vermitteln. Und es ist auch nicht immer leicht, die eigene Sichtweise zu ändern, sich in Gedankenstrukturen hineinzuversetzen und Vorgänge nachzuvollziehen. Manchmal sind unsere Welt, die Schule, der Lernstoff oder der Unterricht echt kompliziert. Und manchmal weiß man gar nicht, an welchem Seil man noch ziehen soll, um etwas zu ändern, um sich irgendwie über Wasser zu halten.“

Genau an diesem Punkt kommen junge Menschen ins Spiel, die die Segel anders setzen können, die Dinge anders verstehen und erklären, die Gedanken herunterbrechen und einen neuen Blickwinkel vermitteln, die die Sichtweise der Schüler nachempfinden und verändern können: die Nachhilfe-Tutoren, also ältere Schüler, die den Stoff schon gut können und mit ihren Worten an die jüngeren weitergeben. Dabei geht es vor allem darum, die Mitschüler an ihrem aktuellen Wissensstand abzuholen. Sie helfen ihren Schützlingen dabei, Lücken aufzuholen und Unverstandenes zu verstehen. In Absprache mit den zuständigen Lehrern und dem Tagesheimpersonal versuchen sie gemeinsam, den verpassten Lernstoff aufzuholen, an bestehenden Schwächen zu arbeiten und Sicherheit zu gewinnen.

Laudatorin Fink sprach von einer „Win-Win-Situation“ für die Lehrenden und die Lernenden und wies darauf hin, dass in dem Projekt auch neue Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden können. Dabei geht es um alle Altersklassen: Vom Fünftklässler mit Einstiegsschwierigkeiten über Mittelstufenschüler mit Großbaustellen bis hin zur Abiturvorbereitung waren viele dieser Kooperationen von großem Erfolg gekrönt. Am Ende ihrer Laudatio griff Fink noch einmal das anfängliche Bild von Aristoteles auf: „Ich hoffe sehr, dass wir auch im neuen Schuljahr wieder viele Schülerinnen und Schüler bei ihrem Seegang unterstützen können und ihnen helfen können, dass Segel herumzureißen.“

Zum Foto:

Unser Bild zeigt die große Gruppe der Nachhilfe-Tutoren, die am EGM in diesem Jahr mit dem Gruppen-Schulpreis ausgezeichnet wurde. Foto Klos

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