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Kunst trifft Medizin: Leistungsfach präsentiert Naturbilder in neuer Praxis 

Gymnasiastinnen des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach zeigen großformatige Acrylmalereien

In den hellen Räumen der neuen Arztpraxis herrschte am Mittwochabend des 12. November 2025 festliche Stimmung: Zwölf Schülerinnen des Kunst-Leistungsfaches aus dem Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach stellten dort ihre eigens für die Praxis geschaffenen Werke vor. Unter der Leitung ihrer Kunstlehrerin Tanja Seger hatten sie Ende des letzten Schuljahres fünf großformatige Keilrahmen gestaltet – alle vereint unter dem übergeordneten Konzept „Der Wandel des Waldes“.

Die beiden Ärzte, Dr. Anne Fleck und Dr. Manfred Schäfer, die die Praxis gemeinsam führen und selbst einst das Gymnasium in Münsterschwarzach besucht haben, begrüßten die zahlreichen Gäste, darunter die Künstlerinnen mit ihren Familien, Schulleiter Markus Binzenhöfer, den stellvertretenden Schulleiter sowie Prior der Abtei Münsterschwarzach Br. Jeremia Schwachhöfer und das Vermieter-Ehepaar Weidmann ganz herzlich. Sie dankten dem Leistungskurs für die intensive Arbeit und betonten, wie sehr sie sich über die Zusammenarbeit freuen. Schon jetzt gebe es von Patientinnen und Patienten spürbar positive Rückmeldungen zu den eindrucksvollen Bildern, die seit Kurzem die Wände des Neubaus schmücken.

Kunstlehrerin Tanja Seger hob in ihrer Ansprache hervor, dass die Werke weit über reine Dekoration hinausgingen. Die Schülerinnen hätten sich bewusst damit auseinandergesetzt, nicht nur Naturidylle darzustellen, sondern auch negative Emotionen, Stimmungen und vor allem Hoffnung in den Bildern sichtbar zu machen. „Die Herausforderung bestand darin, sich hinsichtlich Malweise, Farbwirkung und inhaltlicher Aussage miteinander abzustimmen“, sagte sie. Gerade die gemeinsame Entwicklung eines künstlerischen Ausdrucks auf fünf großen Leinwänden verlange ein hohes Maß an Sensibilität und Teamarbeit.

Im Anschluss würdigte auch Schulleiter Markus Binzenhöfer die Werke und die engagierte Leitung des Projekts. Er betonte den besonderen Stellenwert von Kunst, die eigens für einen konkreten Raum konzipiert wird – eine anspruchsvolle Aufgabe, die die Schülerinnen mit bemerkenswerter gestalterischer Reife gemeistert hätten. Besonders erfreulich sei zudem, dass die Arbeiten außerhalb der Schule ihren Platz gefunden haben und nun einem breiten Publikum zugänglich sind. Dies stelle für junge Künstlerinnen eine wertvolle Erfahrung und Anerkennung dar.

Für besondere Überraschung sorgte die Geste der Arztpraxis: Als Dankeschön für das außergewöhnliche Engagement schenkte sie dem Leistungsfach ein gemeinsames Wochenende in Frankfurt, inklusive einer exklusiven Führung im Städel Museum. Darüber hinaus überreichten die Ärzte eine großzügige Materialspende für den Kunstbereich der Schule – ein Beitrag, der zukünftige kreative Projekte wesentlich unterstützen wird.

Nach den Präsentationen der einzelnen Gemälde durch die Schüler selbst, nutzten die Gäste die Gelegenheit, mit den jungen Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen und die eindrucksvollen Arbeiten aus nächster Nähe zu betrachten. Die Vernissage bildete damit nicht nur den feierlichen Abschluss eines kreativen Projekts, sondern auch den Beginn einer neuen Verbindung zwischen Schule, Kunst und medizinischem Alltag.

Text: Tanja Seger, Fotos: Bastian Fleck