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Projektseminar Übungsleiter

Geschrieben von Dr. Reinhard Klos am .

Egbert-Gymnasium bildet Übungsleiter aus

 

Münsterschwarzach. Viele Kinder leiden heute an Bewegungsmangel. Die Corona-Krise hat dieses Problem leider noch verstärkt: Der Lockdown führte dazu, dass es keinen Schulsport mehr gab und die Vereine ihre Trainingsstunden nicht mehr anbieten konnten. Dafür wuchs die Bildschirmzeit von Kindern und Jugendlichen stark an. Die negativen langfristigen Folgen des Bewegungsmangels sind allseits bekannt: Übergewicht, ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebsleiden. Aber auch kurzfristig hat Corona seine Spuren in der psychischen Entwicklung hinterlassen. Die Kontaktarmut hat bei vielen Schülerinnen und Schülern zu Einsamkeit, Isolation und depressiven Verstimmungen geführt. Dabei ist es sehr schwer geworden, einen Therapieplatz zu finden. Psychotherapeuten können den Ansturm kaum bewältigen.

Das Projekt-Seminar „Sport“ des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach wollte diesen Befund nicht nur beklagen, sondern aktiv etwas dagegen tun. Deshalb ließen sich die Zwölftklässler zu Übungsleitern ausbilden, und zwar im Bereich „C-Breitensport für Kinder und Jugendliche“. Die Schule hat die Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Sportjungend (BSJ) ermöglicht.  Die Organisation übernahm Sportlehrerin Mona Schwanfelder in Zusammenarbeit mit der Vorsitzenden der Bezirksjugendleitung, Ute Braun. Für die jeweiligen Ausbildungstage mit den unterschiedlichen Themenschwerpunkten kamen weitere Referenten von der BSJ dazu. Insgesamt 125 Unterrichtseinheiten waren zu absolvieren, in der Regel geschah das am Wochenende. Einmal fuhr die Gruppe auch zum Dettelbacher Hallenbad, um dort im Schwimmsport ausgebildet zu werden und eigene Wassererfahrungen zu sammeln.

Auch theoretische Teile waren stets inhaltlich miteingebaut, in denen man z.B. die Grundlagen von Sportbiologie, Trainings- und Bewegungslehre, Eventmanagement, Ethik im Sport usw. kennenlernten. So gestaltete sich die Ausbildung herausfordernd, aber auch sehr interessant: „Die Abwechslung zwischen dem eigenen sportlichen Ausprobieren und der Reflexion, wie man es anderen schmackhaft macht, hat uns sehr gut gefallen. Zudem war es interessant, in die Rolle einer Lehrkraft zu rutschen, denn bisher war keiner von uns als Trainer aktiv“, so Ida Wiegand, die an der Ausbildung teilgenommen hat. Bei ihrer praktischen Prüfung ging es um „Kleine Spiele zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit“, die sie als Lehrprobe ausarbeiten und mit Kindern durchführen musste.  Am Ende war die Freude groß: Alle 14 Schülerinnen und Schüler haben die Lizenz für den Übungsleiter C-Breitensport für Kinder und Jugendliche erhalten. Sie freuen sich nun auf ihren Einsatz in den Sportvereinen der Umgebung.